Mit der Pandemie ist ein neuer Trend jetzt überall sichtbar: WORKATION. Arbeit und Urlaub gleichzeitig an einem Ort. Statt Urlaub und Arbeit zu vermischen, wird der Arbeitsort verlagert. Was für viele der reine Horror ist, ist für immer mehr eine Chance. Workation ist das neue Homeoffice in den Ferien („Homeoffice away from home”). Corona hat nicht nur die Grenze zwischen Büro und Zuhause aufgeweicht, sondern auch die Grenze zwischen Arbeits- und Freizeit. Warum daheim oder im Büro arbeiten, wenn es auch anders und woanders geht?
Workation: individuell und im Team
Die Spanne reicht von der Verlängerung des individuellen Urlaubs bis hin zu Co-Workation. Zu den ersten Anbietern gehörte COCONAT in Deutschland bei Berlin. Das „Workation Retreat“ setzt auf eine Synthese von Community, Concentrated Work und Nature. Inzwischen gibt es weltweite Anbieter und Orte, die auf den Trend setzen und von ihm profitieren. Avantgarde der neuen Bewegung ist die wachsende Gruppe der „digitalen Nomaden“: Selbstständige und Angestellte, die digital, flexibel und offen arbeiten. Und es sind (noch) die Jüngeren oder Ältere, deren Kinder bereits aus dem Haus sind, die so flexibel sind, dass sie beides verbinden können.
Damit der große Rest ebenfalls profitiert, müsste das starre Arbeitsrecht flexibler werden. Auch Versicherungsfragen müssen geklärt sein. Immer mehr Beschäftigte erwarten von ihrem Arbeitgeber, dass sie mindestens ein bis zwei Wochen, am liebsten mehrere Wochen, an ihrem Urlaubsort auch arbeiten dürfen. Viele würde eine solche Möglichkeit einer Gehaltserhöhung vorziehen. Mehrere Monate auf Workation zu gehen, wünscht sich nur eine Minderheit. Arbeitgeber, die auf der Höhe der Zeit und der neuen Arbeitswelt gehen wollen, werden an Workation nicht vorbeikommen. Viele Startups arbeiten komplett remote. Workation eignet sich nicht nur als attraktives Tool zur Gewinnung von neuen Mitarbeiter:innen und einer hohen Zufriedenheit der Belegschaft, es geht vor allem um Teambuilding sowie die Erhöhung von Kreativität, Produktivität und Selbstführungskompetenz.
Den „Workationers“ gehört die Zukunft. Talentorientierte Unternehmen setzen auf den neuen Tourismustrend. Ein Win-win auch für die Tourismusbranche. Workationers kommen überwiegend in der Nebensaison, bleiben länger und verhalten sich eher wie Einheimische denn Touristen, die ständig etwas erleben wollen und sind ein wichtiger Treiber für eine moderne Infrastruktur und Steigerung der Attraktivität des Ortes (schnelles Internet, Co-Working, Läden). Urlaub im eigenen Land, arbeiten von zuhause und auch am Urlaubsort – Corona wirbelt die Arbeitswelt durcheinander. Mehr Freiheit, Flexibilität und Selbstführungskompetenz ist der Weg in die Zukunft – nicht nur für die Workationers.
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