Seit 1990 ist der Alkoholkonsum weltweit gestiegen – und zwar um 70 Prozent! Natürlich spielt die weltweite Bevölkerungszunahme eine Rolle, aber auch der Pro-Kopf-Konsum steigt. Der weltweite Durchschnittsverbrauch liegt bei 6,4 Liter reinem Alkohol pro Kopf. In Deutschland liegt der Wert mit 13,4 Litern reinem Alkohol pro Kopf mehr als doppelt so hoch, weltweiter Spitzenreiter war Moldawien mit 15,2 Litern reinem Alkohol pro Kopf (alle Zahlen aus 2016, Quelle statista.de).
Überhaupt liegen die osteuropäischen Länder im Alkoholkonsum weit vorne. In den Statistiken fallen auch die regionalen Unterschiede auf – hier spielen Faktoren wie Kultur, Religion, Wirtschaftsleistung und Gesundheitspolitik eine Rolle. Den geringsten Konsum weisen die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens auf. Seit Jahren die stärksten Steigerungsraten verzeichnen die aufstrebenden Volkswirtschaften wie Indien und China; wachsender Wohlstand äußert sich neben der Zunahme des Fleischkonsums auch dadurch, dass mehr Alkohol konsumiert wird.
In Ländern, in denen das Wohlstandslevel konstant hoch ist, stagniert der Alkoholkonsum oder ist sogar rückläufig, wenn Gesundheits- und Drogenpräventionspolitik sowie Gesundheitsbewusstsein den Verzicht auf alkoholische Getränke propagieren. So sank in Deutschland der Pro-Kopf-Konsum in den Jahren 1990 bis 2017 um mehr als drei Liter. Dennoch stellt der Alkoholkonsum auch die deutsche Gesellschaft vor Probleme. Die Weltgesundheitsorganisation WHO führt statistisch etwa 5 Prozent der weltweiten Todesfälle auf Alkohol zurück. Typische Krankheiten wie Leberzirrhose oder psychische Störungen, die durch Alkoholkonsum begünstigt werden, aber auch Verkehrsunfälle in Folge von Alkoholkonsum treiben die alkoholbedingten Todesfälle in der Statistik weiter nach oben. Laut WHO sterben weltweit 3 Millionen Menschen an den Folgen von Alkoholkonsum.
Langfristige Schädigung aller Körpersysteme durch Alkohol
„Alkohol? Kenn dein Limit!“ – so lautet eine Kampagne der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die sich seit 2009 vor allem an junge Menschen richtet. Denn gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist die Versuchung durch Alkohol groß und gerade in der Gruppe werden junge Menschen leicht zum Konsum verleitet, der in manchen Fällen auch deutlich übertrieben wird und schnell zu Gefahr für Leib und Leben werden kann (von den Medien oft als „Komasaufen“ bezeichnet).
Wieviel Alkohol ist unbedenklich?
Wussten Sie, dass es offizielle Empfehlungen gibt, wie viel Bier, Wein und Schnaps pro Woche nur geringe Schäden verursachen? Demnach sollten erwachsene Männer maximal 120 Gramm und Frauen nicht mehr als 70 Gramm reinen Alkohol pro Woche zu sich nehmen (Quelle BZgA). Bei der Bundeszentrale heißt es dazu: „Sie trinken regelmäßig Alkohol? Gerne mehr als ein oder zwei Gläser Bier oder Wein? Dann liegt Ihr Trinkverhalten jenseits des risikoarmen Bereichs, was bedeutet, dass Ihr Körper dauerhafte Schäden davon tragen kann.“ Die Empfehlung: „Egal, ob Mann oder Frau: Sie sollten an mindestens zwei Tagen in der Woche gar keinen Alkohol trinken.“ Eine in der Öffentlichkeit viel diskutierte riskante Trinkgewohnheit ist das sogenannte Binge Drinking oder Rauschtrinken. Binge Drinking bedeutet, dass Sie bei einer Trinkgelegenheit vier (gilt für Frauen) bzw. fünf (gilt für Männer) und mehr alkoholische Getränke zu sich nehmen.
Wenn Sie bis zum Rausch trinken – auch wenn es nur gelegentlich vorkommt –, erhöht sich Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich. Während eines Rausches steigt außerdem die Gefahr eines Schlaganfalls sowie von Herzrhythmusstörungen.
Weiterführende Infos: www.kenn-dein-limit.de